Hundesportverein Schnaitheim

header-hsv-mobile
header-hsv-tablet

Gebrauchshundesport

Internationaler Gebrauchshundesport (IGP)

So modern der Name heute anmutet, so alt hergebracht ist die Sportart selbst. Vielen ist sie vermutlich noch besser unter VPG (Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde) oder sogar SchH. (Schutzhundeausbildung) bekannt.  Der Gebrauchshundesport ist die älteste Hundesportart, alle anderen Sportarten entstanden später.

IGP – Drei Disziplinen mit ganz unterschiedlichen Anforderungen

Voraussetzung für einen Start im Gebrauchshundesport ist eine bestandene Begleithundeprüfung. Im Gebrauchshundesport selbst ist der Hund jedoch erst ab einem Alter von 18 Monaten zugelassen. Der Gebrauchshundesport besteht aus drei Disziplinen: der Fährte, der Unterordnung bzw. Gehorsamsprüfung und dem Schutzdienst. Es gibt drei Prüfungsstufen, in die auf Basis von Qualifikationsregeln nacheinander aufgestiegen werden kann, wobei die Übungen immer anspruchsvoller werden. In jeder der drei Disziplinen können 100 Punkte erreicht werden, sodass insgesamt maximal 300 Punkte möglich sind.

Fährte

In der Fährte sucht der Hund mit tiefer Nase eine Spur ab, die zuvor von einem Helfer – dem Fährtenleger – abgelaufen wurde. Diese Spur kann sowohl im Acker als auch auf der Wiese gelegt werden. Der Hund nimmt die dabei entstandene Bodenverwundung mit seiner feinen Nase auf. Der Fährtenleger legt auf der Spur Gegenstände von der Größe eines Textmarkers aus. Diese bestehen aus verschiedenen Materialien. Der Hund soll sowohl die Spur absuchen als auch die Gegenstände verweisen. Der Leistungsrichter bewertet das Absuchen der Spur, wobei sowohl das Halten der Fährte als auch die Genauigkeit wichtig sind sowie die Tatsache, dass der Hund die Gegenstände verweist.

Unterordnung

In der Unterordnung bzw. der Gehorsamsprüfung durchläuft der Hundeführer mit seinem Hund ein fest vorgegebenes Schema. Hierbei soll der Hund stets korrekt am linken Bein des Hundeführers laufen. Auf Kommando muss er aus der Bewegung Positionen wie Sitz, Platz und Steh ausführen. Ebenso gilt es ein Apportierholz auf der Ebene zu apportieren. Der Apport wird außerdem über eine Hürde mit einer Höhe von einem Meter und über eine Steilwand gezeigt. Anschließend wird der Hund frei vorausgeschickt, wobei er sich auf Kommando des Hundeführers aus dem Lauf sofort hinlegen muss. Die Gehorsamsprüfung umfasst zudem immer noch die Schussüberprüfung. Bei der Bewertung wird darauf geachtet, ob der Hund die Hörzeichen des Hundeführers über die ganze Zeit hinweg freudig, exakt, schnell und aufmerksam ausführt.

Schutzdienst

Beim Schutzdienst streift der Hund um sechs Verstecke und sucht nach dem Helfer, auch Figurant oder Scheintäter genannt. Dieser trägt Schutzkleidung und hat einen Jutearm bei sich. Sobald der Hund den Helfer gefunden hat, stellt und verbellt er ihn. Der Hundeführer begibt sich zu diesem Versteck. Auf Anordnung des Leistungsrichters tritt der Helfer aus dem Versteck und versucht dabei zu flüchten. Der Hund muss nun seine Flucht verhindern, wozu er in dessen Jutearm beißt. Der Hund darf ausschließlich in den Jutearm beißen, andernfalls wird die Prüfung unmittelbar abgebrochen.
Der Schutzdienst verlangt dem Hund ein hohes Maß an Gehorsam und Führigkeit ab, außerdem muss er Belastbarkeit, Nervenstärke und Selbstbewusstsein beweisen. Der Hund darf immer nur auf Kommando des Hundeführers arbeiten und muss auf Kommando vom Helfer ablassen. Das Alles fließt in die Bewertung ein. Viel wichtiger ist jedoch die Bewertung der Triebveranlagung, Selbstsicherheit und Belastbarkeit des Hundes (kurz TSB). Hier wünscht sich jeder Hundeführer die höchste Stufe, ein „ausgeprägt“, als Bewertung.

Für ganz feine Näschen – die Fährtenprüfung

Zum Gebrauchshundesport gehört auch die reine Fährtenprüfung. Diese hat zwei Schwierigkeitsstufen und ist 1.200 bzw. 1.800 Schritte lang. Im Gegensatz zur Fährte in der Gebrauchshundeprüfung enthält sie mehr Winkel und Gegenstände sowie Verleitungen durch einen weiteren Fährtenleger. Zudem ist die Zeit zwischen dem Legen und Suchen der Fährte deutlich länger, bis zu drei Stunden. Für diese Prüfung ist jeder Hund geeignet, der gerne sucht. Eine Fährtenprüfung fordert vom Hund große Ausdauer und Konzentration.

Das Training bei uns im Verein

Das Training im Verein findet in der Gruppe statt, so können alle Hundeführer miteinander und voneinander lernen. Das Fährentraining ist Fleißarbeit und erfolgt nach Absprache. Von Woche zu Woche erhalten die Teams Hausaufgaben/Übungen, die in Eigenregie trainiert werden.
Für den Gebrauchshundesport sollte der Hund einen ausgeprägten Spiel- und Beutetrieb mitbringen sowie gerne für Futter arbeiten. Zudem spielt die Größe des Hundes eine gewisse Rolle, da er in Lage sein muss, über Meterhürde zu springen. Ein mittelgroßer bis großer Hund mit hohem Arbeitswillen, Konzentration und Ausdauer eignet sich am besten für diesen umfangreichen Sport. Hundeführer, die sich für den Gebrauchshundesport entscheiden, sollten sich des hohen Zeitaufwands für das Training der drei Sparten bewusst sein.
Im Training legen wir viel Wert auf die Mensch-Hund-Harmonie. Unser Ziel sind Hunde, die Übungen freudig und mit Eifer erlernen und ausführen. Hierfür muss der Hund unterstützt, motiviert und richtig belohnt werden. Es ist uns wichtig, dass der Hund von Anfang an im Gehorsam steht, weshalb wir die Übungen anfangs einfach aufbauen und dann Schwierigkeit und Trieb langsam steigern.